
Fremde im Dorf – Das Lager im Kehrhau und seine Bewohner ab April 1948
8. April | 19:00
Präsenzveranstaltung: Interaktiver Vortrag
Öffentliche Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturkreis Herrenberg.
1945/46 wurde in Unterjettingen ein staatliches Durchgangslager zur Aufnahme von deutschen Vertriebenen und Flüchtlingen in den Baracken des ehemaligen Munitionslagers Kehrhau gegründet. Mit dem allmählichen Ende der Vertreibungen 1947 diente das Lager vorübergehend der Aufnahme ehemaliger Zwangsverschleppter (Displaced Persons, DP), die nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Im April 1948 trat ein grundlegender Wandel in der Funktion des Lagers ein: Zunächst kamen politische Emigranten aus Osteuropa, dann ab August 1948 Menschen, die zuvor schon lange als DPs in italienischen Auffanglagern gelebt hatten, und andere Gruppen. Für viele wurde das Lager zum dauerhaften Aufenthaltsort. In den individuellen Schicksalen der Bewohner aus mehr als 30 Nationalitäten spiegelt sich die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Europas in all ihren Facetten wider.
Die Historikerin Dr. Hertha Schwarz hat die Geschichte des Lagers auf der Grundlage aller verfügbaren Dokumente und Zeitzeugenberichte erforscht und erstmalig eine umfassende wissenschaftliche Studie über das Lager im Kehrhau verfasst. Ihr Buch „Das Lager im Kehrhau – Geschichte des Staatlichen Durchgangslagers Unterjettingen (1946-1961)“ ist 2024 erschienen.
Gebühr: 6 Euro (Nichtmitglieder 8 Euro)
Veranstaltungsort
Spitalkirche Herrenberg, Tübinger Str. 4, 70183 Herrenberg
Verbindliche Ansprechperson
Johannes Söhner, Ev. Erwachsenenbildung Herrenberg,
Tel. 07032/32783, eb.herrenberg@elkw.de